Häufig gestellte Fragen

Yoga Unterricht

Was soll ich zum Yoga-Unterricht mitbringen?

Alle nötigen Hilfsmittel (Matte, Kissen usw.) sind im Yogaraum für dich vorhanden. Bringe evtl. ein Handtuch und, je nach Jahreszeit, warme Socken und eine warme Jacke für die Entspannungsübung mit.

Was soll ich beim Yoga anziehen?

Bringe bequeme Sport-Bekleidung mit, in der du dich frei bewegen kannst. Es besteht die Möglichkeit, sich vor Ort umzuziehen: es sind 2 Umkleidekabinen vorhanden sowie eine Dusche.

Welcher Yoga-Stil ist für mich der Richtige?

Es gibt verschiedene Yoga-Stile, von sanften bis zu anspruchsvollen Praktiken.
Für Anfänger:innen sind Hatha Yoga oder Anfänger-Kurse empfehlenswert.
Eine Übersicht über unsere Yogastile findest du hier.

Was sollte ich als Yoga-Anfänger:in besonders beachten?

Für Yoga-Anfänger:innen gibt es mehrere wichtige Punkte zu beachten, um eine sichere und angenehme Praxis zu gewährleisten. Hier sind einige Schlüsselaspekte:

  • Geniesse den Prozess. Yoga ist kein Wettbewerb. Akzeptiere, wo du aktuell stehst, und geniesse den Fortschritt auf deiner persönlichen Yoga-Reise.
  • Denke daran, dass jeder unterschiedlich ist und es wichtig ist, die Praxis auf deine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Wenn du unsicher bist, ist es immer ratsam, dich von einem qualifizierten Yoga-Lehrer anleiten zu lassen.
  • Achtsamkeit und Meditation: Ergänze deine körperliche Praxis mit Achtsamkeitsübungen und Meditation. Dies hilft, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
  • Lernen von qualifizierten Lehrer:innen: Besuche Anfänger-Kurse oder lerne von erfahrenen Lehrerenden. Dies hilft dir, die Grundlagen richtig zu verstehen.

 

Darf ich vor dem Yoga essen oder trinken?

Es wird empfohlen, etwa zwei Stunden vor dem Yoga nichts mehr zu essen. Schnell verdauliches Obst oder Gemüse kann auch kurz vor dem Unterricht noch eingenommen werden. Vor dem Yoga zu trinken ist nicht nur unproblematisch, sondern sogar empfehlenswert. Im Yogastudio stehen dir ein kostenloses Tee-Buffet sowie Grander-Wasser zur Verfügung.

Muss ich besonders gelenkig oder körperlich fit sein, um Yoga zu üben?

Nein. Yoga muss nicht heissen, dass man seinen Körper hoffnungslos verknotet. Unsere Art, Yoga anzubieten, geht auf die körperlichen Möglichkeiten des Einzelnen ein. Die Yoga-Positionen müssen nicht hundertprozentig perfekt in einer Stellung ausgeführt werden, sondern es gibt immer Alternativen. Wir passen die Übung an den Menschen an und nicht umgekehrt. Viel wichtiger ist es, den eigenen Körper und seine Grenzen kennen zu lernen. Trotzdem wirst du dich wundern, wie schnell sich deine Gelenkigkeit durch die Yoga-Übungen verbessert.

Kann Yoga der Gesundheit schaden?

Es kommt darauf an, wie man übt. Wenn du Yoga unter fachkundiger Anleitung praktizierst und die Übungen auf die Möglichkeiten des Übenden angepasst werden, ist Yoga sehr gut für die Gesundheit. Yoga sollte man jedoch nicht üben, wenn du

  • eine Erkältung, Grippe oder eine Entzündung hast, da einige Übungen eine beginnende Krankheit noch verstärken können,
  • eine akute Erkrankung des Bewegungsapparats (Bandscheibenprobleme, Hexenschuss, Ischias) hast. In diesen Fällen braucht der Körper vor allem Ruhe. Liegen die Beschwerden schon einige Zeit zurück, kannst du nach Absprache mit deinem Arzt leichte Yoga-Übungen wieder ausführen.

Bei starkem Bluthochdruck oder wenn du bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt hattest, sind einige Yoga-Übungen anzupassen oder ganz wegzulassen. Auch hier ist die Rücksprache mit einem Arzt erforderlich.

Bevor du mit Yoga beginnst, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn du gesundheitliche Bedenken oder bestehende medizinische Probleme hast.

Muss ich mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzen?

Nein. Bei der Sitzhaltung gibt es eine Vielzahl von Varianten, bei der wir bestimmt eine finden, die zu dir passt. Viele Übungen können auch auf einem Stuhl ausgeführt werden. Zudem werden die meisten Yoga-Übungen im Stand, im Knien oder in der Bauch- bzw. Rückenlage ausgeführt. Diese Übungen können dann zu einer dynamischen Abfolge von Körperstellungen kombiniert werden.

Was ist Pranayama?

Die Atemtechnik (Pranayama) ist ein wesentlicher Bestandteil des Yoga.
Lerne, bewusst und tief zu atmen, und synchronisiere deine Atmung mit den Bewegungen.
Unsere Pranayama-Angebote findest du hier.

Was ist Alignment & wie wichtig ist es?

Alignment ist die korrekte Ausrichtung des Körpers in den Positionen (Asanas). Achte darauf, die Stellungen mit der für deinen Körper richtigen Ausrichtung auszuführen, um Verletzungen zu vermeiden und die Vorteile der Asanas vollständig zu nutzen.

Was hat Yoga mit Religion zu tun?

Yoga ist vor etwa 4000 Jahren im indischen Kulturkreis entstanden und ist daher von seinen Ursprüngen her mit dem Hinduismus verbunden. Heutzutage wird Yoga jedoch von Menschen aus allen Kulturkreisen und Religionen praktiziert. Yoga ist ein System von geistigen und körperlichen Übungen, dass Spiritualität einbeziehen kann, aber nicht muss.

Ist Yoga auch etwas für Männer?

Yoga wurde Jahrtausende lang überwiegend von Männern praktiziert. Erst durch die Verbreitung des Yoga im Westen ist es zu einer Frauendomäne geworden. Viele Männer sehen Yoga als zu "soft" an, obwohl sie es nie ausprobiert haben. Im Gegensatz dazu kann Yoga aber durchaus sehr anstrengend sein und man kann auch, je nach Yogastil, ordentlich ins Schwitzen kommen.

Muss ich als "echter" Yogi vegetarisch leben?

Das muss/darf jeder für sich entscheiden. Oft stellt sich aber mit der Beschäftigung mit Yoga eine bewusstere Lebensführung ein. Das yogische Prinzip des "Ahimsa", der Gewaltlosigkeit, weitet sich dann oft auch auf die Nahrungsaufnahme aus.

Ist Regelmässigkeit im Yoga wichtig?

Eine regelmässige Praxis ist wichtig, auch wenn es nur kurze Einheiten sind. Konsistenz ist entscheidend, um die positiven Effekte von Yoga zu spüren.

Yoga allgemein

Was ist Yoga?

Yoga, der natürliche Weg zu körperlicher Gesundheit und Lebenskraft

Yoga-Übungen existieren für alle Altersgruppen und für jedes körperliche Niveau. An welchem Punkt im Leben wir auch immer stehen, mit Yoga wird ein Schritt nach vorne möglich. In jedem Menschen schlummern zu jeder Zeit Kräfte, die auf eine vollkommene Gesundheit hinwirken. Diese Kräfte werden durch die über Jahrtausende hinweg bewährten Methoden des Yoga geweckt und verstärkt. Yoga eignet sich sowohl für die Prävention von Krankheiten und Beschwerden, als auch für den Wiederaufbau der vollkommenen Gesundheit.

Yoga kann und soll jedoch auch zur reinen Freude geübt werden. Es ist eine Methode, die die Freude an der Bewegung mit der Möglichkeit des Aufbaus von Lebenskraft und Körperbewusstsein verbindet. Damit ist Yoga eine Ergänzung oder eine Alternative zur herkömmlichen sportlichen Betätigung. Mit Yoga kann der Mensch seine körperlichen Potentiale zur vollen Entfaltung bringen und einen Weg finden, um über sich selbst hinauszuwachsen. Wenn es uns gelingt, unsere Übungen voller innerer Aufmerksamkeit auszuführen, werden wir Momente ungetrübten Glücks erleben.

Wichtige Glieder des Yogas sind :

Körperhaltungen (Asana)

Es sind heute eine Vielzahl von Yoga-Haltungen bekannt, die die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen positiv verändern. Sie sollen mit aller Konzentration und Aufmerksamkeit eingenommen werden, aber auch bequem und angenehm sein. Sie entfalten dann ihre ganze Wirkung, wenn sie mit dem Atemfluss synchronisiert und in einer sinnvollen Reihenfolge zu einer Praxis zusammengefügt werden.

Atemübungen (Pranayama)

Durch gelenkte Atemübungen kann unser vegetatives Nervensystem positiv beeinflusst werden. Ziel ist es, den Atem lang und fein werden zu lassen. Dann kann sich geistige Unruhe auflösen und geistige Klarheit einstellen.

Meditationsübungen (Dhyana)

Yoga kennt eine Vielzahl unterschiedlicher Meditationsmethoden. Dabei richtet man sich auf ein Wort, Klang oder Bild aus und lässt sich auf den Raum der Stille ein.

Ursprung des Yoga

Yoga im antiken Indien
Die Anfänge des indischen Yoga reichen mehrere Tausend Jahre zurück und verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Sicher ist, dass der Buddha (um 500 v. Chr.) bereits in Yoga geschult wurde und seinerseits wiederum entscheidend die Frühgeschichte des Yoga geprägt hat. Weiterhin gibt es Textdokumente, die eindeutig auf Yogapraktiken verweisen und die nochmals einige hundert Jahre älter sind. In dieser frühen Yogaperiode zeigen sich bereits detaillierte Kenntnisse über Atemtechniken, über die Bewusstseinszustände des Menschen, über die Transformation der Gefühle, die Beruhigung der geistigen Tätigkeiten, usw. Yoga wird zu dieser Zeit in den asketischen Milieus Indiens praktiziert und ist ein mystischer Weg zu den höchsten Bewusstseinszuständen. Um die Zeitenwende werden von Patanjali die „Yoga Sutras“ verfasst. Die „Yoga Sutras“ sind eine Kompilation von Yogatechniken und Yogawegen und geben vermutlich in recht umfassender Weise die Auffassungen und Kenntnisse des Yoga in dieser frühesten Zeit wieder. 

Yoga bedeutete in vorchristlicher Zeit vor allem Meditation, Erweiterung des Bewusstseins kombiniert mit einem dazugehörigen an geistigen Werten orientierten Lebensstil. Dabei wusste man um die Wichtigkeit der perfekten Körperhaltung, wie z.B. des sogenannten Lotussitzes, für die Qualität der inneren Erfahrung. Die perfekte Körperhaltung ihrerseits ist naturgemäss zumindest teilweise die Frucht eines systematischen körperlichen Trainings und hier findet sich wohl auch der ursprünglichste Kern des „körperlichen“ Yoga, dem wir heute allerorts begegnen.

Der Hatha Yoga und seine Renaissance im 20. Jahrhundert
Der Hatha Yoga mit seinen typischen Sammlungen und Reihen von Yogastellungen (Asanas) ist wesentlich jünger als der frühe Yoga des Patanjali. Seine Anfänge reichen vermutlich in das sechste Jahrhundert n.Chr. zurück und die wichtigsten Texte dieser Disziplin wurden zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert verfasst.

Bereits im Mittelalter war in seinem Herkunftsland bekannt, dass dem Hatha Yoga ein grosses gesundheitswirksames Potenzial innewohnt. Mit dem Einzug der westlich geprägten medizinischen Wissenschaften in Indien im zwanzigsten Jahrhundert wurde damit angefangen, die Effekte verschiedener Yogapraktiken systematisch zu erforschen. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Swami Kuvalayananda, der in seinen Aktivitäten von Gandhi und später auch von Nehru, dem ersten Präsidenten Indiens nach der Unabhängigkeit, unterstützt wurde. Es wurde erkannt, dass sich die Praktiken des Hatha Yoga für therapeutische Zwecke nutzen liessen und dass sie auch dem gewöhnlichen Menschen zu einer überdurchschnittlichen Gesundheit verhelfen können. Am Institut von Kuvalayananda, später auch an vielen anderen indischen Yogazentren wurde nun mit Hatha Yoga experimentiert und nach Weiterentwicklungen gestrebt. Die wesentlichen Linien dabei waren, dass Yoga mehr und mehr aus dem asketischen Kontext herausgelöst wurde, dass anspruchsvolle Übungen abgemildert oder weggelassen wurden und dass neue, vor allem westlich-sportive Praktiken integriert wurden. So ist ein facettenreiches Angebot von modernen Yogastilen entstanden, die sich seither über die ganze Welt verbreitet haben.

Yoga im Westen
In Europa hörte man von Yoga und Yogis erstmals im vierten Jahrhundert n. Chr. und zwar durch die Feldzüge Alexanders des Grossen in den Orient. Er selbst und viele seiner Begleiter waren von den indischen Yogis fasziniert. Sie nannten sie Gymnosophisten und beschrieben sie ausführlich. Diese Berichte haben dann ihrerseits in Altertum und Mittelalter einzelne, vor allem philosophisch interessierte Europäer, z.B. Plotin, inspiriert, nach Indien aufzubrechen, um diese Yogis mit eigenen Augen zu sehen.

Seit dem siebzehnten Jahrhundert hat der Verkehr zwischen Europa und Indien stetig zugenommen und es erschienen von Indienfahrern Reiseberichte, die Yoga zum Thema hatten. Sicher das berühmteste Buch dieser Gattung ist „A Search in Secret India“ von Paul Brunton, welches 1930 erschien und auf Deutsch unter dem Titel „Von Yogis, Magiern und Fakiren“ herausgebracht wurde. Es erreichte eine Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren und hat über Jahrzehnte hinweg Leserinnen und Leser für Yoga und Indien begeistert.

Aber nicht nur Westler reisten nach Indien, sondern auch Inder in den Westen. Als erster Botschafter des indischen Yoga im Westen gilt Swami Vivekananda, der 1893 in die USA reiste und dort zu einiger Berühmtheit gelangte. Er hielt Vorträge über Yoga und unterrichtete auch Übungen, wobei jedoch nicht die körperlichen Übungen des Hatha Yoga, sondern vor allem mentale Praktiken im Vordergrund standen.

Herausragend wichtig für die erste Verbreitung des Yoga im Westen war die Theosophische Gesellschaft, welche 1875 in New York gegründet wurde und es sich unter anderem zum Ziel setzte, Yoga in Indien zu erforschen, im Mitgliederkreis zu praktizieren, sowie Übersetzungen von Grundlagentexten herauszubringen. Ähnlich wie Swami Vivekananda konzentrierten sich auch die Theosophen auf die mentalen Praktiken des Yoga.

Die Entwicklung in der Schweiz
Sieht man davon ab, dass bereits Swami Vivekananda gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts die Schweiz besuchte, beginnt die Geschichte des Yoga in der Schweiz erst anfangs des 20. Jahrhunderts als die Theosophische Gesellschaft ihre Niederlassung in Genf gründete. In den folgenden Jahrzehnten wurde vor allem innerhalb der sogenannten Reformbewegung mit Yoga experimentiert und natürlich waren verschiedene Bücher zum Thema Yoga auch in der Schweiz erhältlich.

Die erste Yogaschule im modernen Sinn wurde 1948 durch Selvarajan Yesudian und Elisabeth Haich in Zürich gegründet. Sie sollte lange die einzige und bis in die achtziger Jahre die bedeutendste Yogaschule in der Schweiz bleiben. Seither hat sich die Yogaszene mehr und mehr diversifiziert. Einerseits gründeten die weltweit aktiven Yogabewegungen Niederlassungen in der Schweiz und andererseits traten immer mehr unabhängige YogalehrerInnen und Yogalehrer auf. Die späten neunziger Jahre brachten eine signifikante Ausweitung der Yogabewegung. So ist inzwischen eine Yogaszene mit mehr als hunderttausend Praktizierenden entstanden, die noch immer weiter wächst.